Agility

[Müsli]

Ich glaub alle jungen Windspiele sind in den Augen vieler Hundetrainer auffällig. Sie haben aber einfach Energie für 10 und wissen manchmal einfach nicht wohin damit. Ich denke für Windspiele ist das normal. Ich musste Müsli anfangs auch Ruhepausen aufzwingen. Das war bei meinen Border Collies auch so allerdings habe ich die Erfahrung gemacht das die Windspiele mit zunehmenden Alter auch von alleine etwas ruhiger werden. Also ich finde bereits mit einem Jahr setzt so eine gewisse natürliche "Ruhe" ein. Also Ruhe in Bezug auf Windspiele. Sie sind natürlich immernoch sehr aktiv und auch schnell mal überdreht aber bei weitem nicht mehrs in dem Extrem wie im Welpen Junghundalter. So meine persönliche Meinung

[MrsHahn]

Genau so empfinde ich es auch. Nathan ist, auch für ein Windspiel, echt eine kleine, explosive Rakete, aber er ist schon deutlich besonnener als früher... was uns wirklich geholfen hat, war die einfache Regel: weniger ist mehr! Als Nathan neu bei uns eingezogen war, wollte ich ALLES auf einmal- Stubenreinheit, Sitz, Platz, Leinenführigkeit und am besten noch zwei Stunden am Tag raus. Ich dachte: wenn er so aufgedreht ist, braucht er wohl extra viel Beschäftigung, bis ich erkannte: er ist schlicht und ergreifend überfordert, da er viel zu vielen Reizen ausgesetzt ist. Also fuhr ich mich runter und auch er wurde deutlich entspannter. Heutzutage kommt er auch gerne einmal, wenn das Wetter ihm so gar nicht schmecken mag, mit einer knappen Stunde Gassi am Tag aus. Hauptsache die Kuscheleinheiten stimmen und ich bin bei ihm.

[MrsHahn]

Und WOW... du hattest bzw. hast Border Collies... da kennst du dich ja mit anspruchsvollen Hunden aus, oder?! Man hört ja immer und immer wieder wie VIEl Beschäftigung sie benötigen... Aber wahrscheinlich wird auch hier das Essen nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird, oder wie dieses Sprichwort heißt...

[Peachii]

Hallo ihr Lieben, Julia mit Müsli bat mich mal unsere alten Schinken zu posten. Wir hoffen wir können euch bald neue Videos präsentieren.





Ich bin mit dem Handy online also bitte habt Verständnis falls die Links nicht funktionieren


Liebe grüße!

[Müsli]

Ja Border Collies sind auch spezielle Hunde. Anders speziell als Windspiele aber speziell. Ich liebe anspruchsvolle Rassen . Border Collies müssen in erster Linie lernen zur Ruhe zu kommen. Beschäftigung ist wichtig aber in Maßen und in erster Linie geistigem Ursprungs- also vor allem Denkaufgaben. Ein weiterer "kritischer" Punkt ist, dass es eben eine hoch spezialisierte Arbeitsrasse ist. Border Collies die ihren natürlichen Hüteinstinkt nicht ausleben können, können massive Stereotypen und Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legen. Könnte- muss aber nicht passieren. Es gibt Rassevertreter die Hütedrang haben aber nicht mehr hüten können (oft Showlinie oder Mix aus Leistungs- und Showlinie). Diese Hunde sind an einer Schafherde nicht zu gebrauchen und können dort auch nicht ausgelastet werden. Trotzdem zeigen sie im Alltag oft Hüteverhalten, zb. Jogger, Schatten oder Autos jagen oder werden sogenannte Bällchenjunkies. Ich habe mit meiner Hündin gehütet und erkannt, dass dies die Bestimmung des Border Collies ist . Niemals war sie glücklicher als an den Schafen und für mich gehört das Hüten einfach zum Border Collie dazu. Jetzt hüten wir nicht mehr. Meine beiden sind aber auch schon 13 und 14. Das ist aber auch der Grund warum es bei mir vermutlich kein Border Collie mehr werden wird. Ich könnte ihm das momentan und auch in "näherer" Zukunft nicht bieten. Außerdem liebe ich es an den Spielchen das sie gut zu motivieren sind und mitarbeiten aber nicht arbeiten müssen. Ein Border Collie will das nämlich schon. Aber du hast schon recht letztendlich ist auch der Border Collie nur ein Hund .

[MrsHahn]

Sehr tolle Videos. Könnt mich ja wegschießen, wenn ich den kleinen Hibbel Peach da sehe- so super motiviert... hach! Du clickerst auch, Lilian, oder?! Meint ihr Agility und der Clicker gehören zwangsläufig zusammen? Lasst ihr den Clicker auch ab und an weg oder clickert ihr echt immer? Es gibt ja auch so "Gartensets" im Agility-Bereich, für die Leute, die eben eher weniger die Chance auf eine Agilityhalle o.ä. haben... Was haltet ihr davon? Fragen über Fragen... hihi...

Und genau... man kann super viel mit den Windeiern machen, muss dies aber nicht jeden Tag tun- das mag ich auch super gerne. So entsteht kein Zwang und man hat Freude. Mein Exfreund hatte einen Bordercollie und musste ihn (Glück für den Wuff) wieder zurückbringen zum Züchter nach einer gewissen Zeit, da er einfach so gar nicht mehr mit ihm klar kam und ihn vor allem aufgrund der Optik gekauft hatte. Er zeigte recht schnell extremes Verhalten... Wadenbeißen, Kinder zusammen treiben etc. ...

[Müsli]

Ohje. Dann war es wahrscheinlich die beste Entscheidung für deinen Ex und vor allem für den Hund. Die Problematik besteht eben auch darin, das bei Verhaltensweisen die auf Jagd- und dementsprechend auch Hüteverhalten beruhen Botenstoffe im Gehirn ausgeschüttet werden und Glücksgefühle auslösen. Dieses Verhalten ist also immer selbstbelohnend. Das macht es schwer solche Verhaltensweisen abzugewöhnen. Die Abläufe sind in der DNA verankert, aber natürlich an Menschen völlig fehl am Platz. Das richtige Maß an blockieren, lenken und an anderer Stelle ausleben lassen ist hier gefragt. Aber zurück zum Thema. Tut mir leid, beim Thema Border Collie lasse ich mich schnell ablenken .

So also ich nutze den Clicker im Agility vor allem für den Aufbau also das Erlernen der Geräte. Denn ein clickernder Hund denkt mit und probiert aus was er mit dem Gerät tun soll. Damit wird der Lernprozess zu etwas aktiven und in der Regel machen dann auch die etwas speziellen Windhunde bereitwillig mit. Ich finde sie lernen damit deutlich schneller als durch stumpfe Wiederholung ohne das sie genau erkennen worum es geht. Das kann man natürlich aber auch alles ohne clicker machen. Aber die Arbeitsweise die dahinter steht halte ich für sinnvoll. Ich kenne auch einige die ein konditioniertes Bestätigungswort benutzen. Später wenn die Geräte sitzen benutze ich den Clicker gar nicht mehr so oft. Aber normalerweise bestätigte ich dann auch nur am Ende des Parcours oder der Trainingssequenz .

[MrsHahn]

Okay. Klingt spannend. Ich habe es immer so verstanden, dass, wenn der "Click" kommt, man stets ein Leckerli gibt und die Übung vorbei ist, also quasi, dass der Clicker immer positiv konditioniert wird. Wie schaut es denn dann mit Übungen aus, die etwas komplexer sind... z.B. einen Slalom laufen?! Wenn ich hier nach jeder "Säule" clicke, läuft der Hundi ja zurück zu mir und der Slalom hat sich gegessen?! Oder verstehe ich das falsch.... Bin grad hoch motiviert und habe gestern und heute damit zugebracht Nathan erneut auf den Clicker zu konditionieren und tada... er beginnt jetzt schon damit zu überlegen, was er mir anbieten könnte, damit ein Click kommt. Zu putzig... Erst bin ich in der Wohnung umher gelaufen und hab dann und wann geclickt und natürlich gab es darauf wortlos ein Leckerli. Jetzt forme ich gerade den Blickkontakt, sprich, wenn ich clicke und er mich anschaut, gibt es ein Leckerli... so weit, so gut... Ich habe bis jetzt immer das konditionierte Wort "fein" verwendet, auf welches er auch toll regiert... Ich kann doch ruhig sowohl clickern als auch "fein" sagen... natürlich nicht zusammen, aber getrennt, oder?! Oder sollte man dann nur noch clickern?! Oder soll man clickern, dann, wenn das gewünschte Verhalten gezeigt wird, "fein" sagen und dann Leckerli? Das wäre doch doppelt gemoppelt, oder?! Vielleicht ist das eine dusselige Frage, aber sie interessiert mich...

[Müsli]

Ja es ist ein bisschen anders. Eigentlich soll der Click nicht bedeuten das die Übung beendet ist sondern dem Hund sagen; " das ist richtig, mach so weiter" . Dh wenn ich mit Müsli die Kontaktzone clickere schaut das wie folgt aus. Kontaktzone - Das ist der Abgang der Geräte die farbig markiert sind und mit mindestens einer Pfote berührt werden muss (Wand, Wippe, Steg). Mein Ziel ist es das mein Hund schnell über dieses Gerät läuft und am Ende innehält mit den Hinterpfoten auf dem Gerät und mit den Vorderpfoten auf dem Boden stehend. Diese Position wird als 2on-2off bezeichnet. Ich baue dieses Gerät von hinten auf, damit der Hund das Ziel nämlich 2on-2off zu stehen kennt. Zunächst besrätige ich die Zuwendung zu der Kontaktzone, dann das berühren Erg. Der Hund wird nach erhalten des Leckerchens wieder zur KZ gehen, denn dafür bekommt er ja den Click. Wenn er weiß das er dorthin soll bekommt er dafür keinen click. Er wird dann ausprobieren wofür es denn clickt. Zb durch drauf hauen oder betreten etc. Ich bestätige das betreten, dann das umdrehen, dann das die Vorderpfoten das gras berühren etc. Natürlich bekommt er für jeden click ein Leckerchen. Es kann sein, dass er mit dem Click das Gerät verlässt, das macht aber nichts weil er schnellstmöglich die alte Position wieder suchen wird, weil dafür gab es ja den Click. Man verändert das Verhalten also Stück für Stück bis der Hund das gewünschte Ziel erreicht hat. Diese Art um das Verhalten zu formen ohne Hilfestellung zu geben außer dem Click und Belohnung um dem Hund kund zu tun das er in die richtige Richtung arbeitet bezeichnet man als Shapen. Das klingt jetzt sehr kompliziert ist es aber nicht.
Den Blickkontakt würde ich nicht formen. Der Hund soll nämlich nicht lernen das er dich nach dem Click anschauen soll, sondern nur verknüpfen Click bedeutet Belohnung. Das er dich anschaut nach einem click dient eigentlich nur als Test ob er die Verknüpfung verstanden hat. Das sollte man nicht gezielt üben. Hat der Hund den Zusammenhang click - Belohnung verstanden wird er sich einem zuwenden wenn der click ertönt. Das sollte man tun wenn Der Hund gerade mal etwas abgelenkt ist. Tut er das nicht muss man nochmal click - leckerchen geben wiederholen.

Wenn du natürlich den Blickkontakt als solches Üben möchtest, muss die Übung anders herum aufgebaut sein. Erst wenn er dich anschaut ertönt der click und dann bekommt er das Leckerchen. Aber dafür muss er den Clicker schon verstanden haben

[Müsli]

Wenn der Zusammenhabg Click +Belohnung vom Hund verstanden wurde kann man mit kleinen Übungen anfangen, damit Der Hund lernt auszuprobieren.
Zb. Habe ich in einer Hand Clicker und Leckerchen die andere ist leer. Ich mache beide zur Faust und halte sie dem Hund hin. Der Hund soll lernen die leere Faust zu berühren obwohl sich ja in Der anderen Hand das Leckerchen befindet. Nachher macht man die Fäuste immer weiter auseinander aber er soll trotzdem zügig zur leeren Hand, darf sich dann aber das Leckerchen in Der anderen Hand abholen.

Was sich auch als Anfangsübung anbietet ist das Anstupsen einer Flasche die man auf den Boden stellt.
Am Anfang braucht man manchmal etwas Geduld bis sie überhaupt etwas tun und jede Aktion in die richtige Richtung bestätigen, aber es dauert nicht lange bis sie verstanden haben das sie aktiv etwas tun können um den Click auszulösen